Unterstützung des Antrags der Deutschen Umwelthilfe auf „Plastikfreie Stadt“

Unterstützung DUH Plastikfreie Stadt

Als eine von 64 Städten hat auch die Stadt Essen einen Antrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) erhalten, der Plastikflut ein Ende zu setzen (siehe dazu auch die Pressemitteilung der DUH).

Mit einem Schreiben an die Stadt Essen unterstützen Initiativen des Netzwerks Gemeinsam für Stadtwandel den Antrag. Das Schreiben wurde Frau Raskob persönlich überreicht.

Hier könnt ihr nachlesen:

Unterstützung des Antrags der Deutschen Umwelthilfe auf „Plastikfreie Stadt“ 

Sehr geehrte Beigeordnete Raskob, 

das Thema „Müll“ ist nicht nur global eines der im wahrsten Sinne des Wortes “schmutzigsten” Umweltthemen, sondern ist auch lokal in Essen hochaktuell. 

Die Essener BürgerInnen befinden sich in einer Doppelrolle: Sie sind diejenigen, welche unter illegaler Müllentsorgung oder verschmutzten Parks leiden und sich zum Teil außerordentlich vom SauberZauber, über Karnap Tiptop bis hin zu den WasteWalkern engagieren. Gleichzeitig sind sie MitverursacherInnen des Problems. Die Mängelmelder-App vermeldet Rekordergebnisse. Und die Sauberkeit steht in direktem Zusammenhang mit dem Wohlbefinden im Quartier. 

Die Lösung des Müllproblems liegt dabei auf der Hand: Wenn Müll gar nicht erst entsteht, braucht er weder legal noch illegal entsorgt zu werden. Deshalb sollte MüllVERMEIDUNG das Hauptziel sein – in der gesamten Stadt, auf allen Ebenen, in allen Bereichen!

Wir unterstützen daher den Antrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für eine„Plastikfreie Stadt“, der bei Ihnen eingegangen ist. Dieser Antrag ist ein konstruktiver Aufschlag, den Verpackungsmüll, die Plastikflut und die damit verbundene Verschmutzung der Stadt mit ihren mehrstelligen Folgekosten einzudämmen. 

Wir unterstützen diesen Antrag, da das Einsparen von Müll
• nachhaltig,
• ressourceneinsparend,
• umweltschonend,
• Zukunfts- und global gerecht und
• CO2-einsparend ist. 

Wir sind überzeugt, dass die geforderten Ziele im Interesse der Stadt sind. Denn die Umsetzung sorgt für 
• mehr Sauberkeit, (denn es gilt auch: „Sauberkeit ist die kleine Schwester der Sicherheit“) • ein lebenswertes Wohnumfeld
• höheres Wohlbefinden und vor allem
• Kosteneinsparungen.

Müllentsorgung ist für die Stadt teuer und aufwändig. Denn das wachsende Müllaufkommen mit mehr Mülleimern im öffentlichen Raum, neuen Entsorgungsfahrzeugen und mehr Personal zu lösen verursacht Kosten, die immer mehr statt weniger werden. 

Auf Lösungen zu setzen, die Müll gar nicht erst entstehen lassen oder diesen einem weiteren Nutzungskreislauf zuführen, spart diese Kosten ein und erzielt bestenfalls sogar Gewinne. Die europäische Gesetzgebung zur Müllvermeidung und Reparaturfähigkeit, die letztlich von der Bundesebene mitgetragen wird, zielt genau in diese Richtung. 

Kommunales und gesellschaftliches Umdenken im Jahr des Einwegplastikverbots ist darum folgerichtig. Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen, sie müssen nicht erst erfunden werden! 

Wir fordern darum im Gleichklang mit dem Antrag der DUH von Ihnen: 

● Fördern Sie den notwendigen Umstieg auf Mehrwegsysteme für To-go-Verpackungen. In Essen gibt es bereits Gastronomiebetriebe, die Mehrweg-Geschirr anbieten (z.B. Hummelbude, Salathelden, Kantinen von Evonik und Zollverein). Diese Lösungen kann die Stadt Essen – im eigenen Interesse – durch gezielte Informationsangebote und Einstiegsförderung vorantreiben. Ansonsten werden viele Betriebe auf angeblich nachhaltige Verpackungen umorganisieren, die das Müllproblem nicht beseitigen, sondern zusätzliche Probleme schaffen. Kompostierbare Verpackungen sind aus natürlichen Rohstoffen, die angebaut werden müssen. Auf den Feldern dieser Welt wächst dann der Müll von morgen und nicht unser Essen. 

● Verteuern Sie die Verwendung von Einweg-Konsumverpackungen durch eine „To-go-Steuer“, welche die Kosten der Stadtreinigung angemessen kompensieren. Mehrweg-Lösungen sind finanziell für Gastronomiebetriebe sogar günstiger als Einweg-Lösungen! 

● Werden Sie in der Verwaltung und bei Veranstaltungen klarer Vorreiter durch Regelungen zu Mehrweg-Geboten und umweltfreundlichen Lösungen – eine reine 

Handlungsempfehlung reicht hier nicht aus!

Uns ist wichtig: Jeder Schritt zur Vermeidung von Ressourcenverschwendung und Mülleinsparung ist eine Investition in die Lebensqualität jetzt und für zukünftige Generationen. Wir müssen lokal Verantwortung für die weltweite Gewässer- und Meeresverschmutzung mit massiver Schädigung der Fauna übernehmen. Denn die wachsende Flut an Plastik in der Natur bedeutet, dass schädliche Kunststoffteile in Boden und Wasser gelangen und die durch Witterungsprozesse freigesetzten Schadstoffe sich in der Nahrungskette anreichern können. 

Übernehmen Sie darum lokal globale Verantwortung – denn der Müll kommt überall an. Wir sind gerne bereit, uns an Lösungen und konstruktiven Ideen zur Müllvermeidung zu beteiligen!
„Essen bleibt sauber“ fängt VOR dem Müll an. 

Mit umweltfreundlichen Grüßen
Ihr
Kernteam von GfS
ZeroWaste – Kein Müll
Initiative für mehr Nachhaltigkeit e.V.
Transition Town – Essen im Wandel 
Mobiltät-Werk-Stadt
Extinction Rebellion
Moderatorenteam des RUTE
von Grünstadt
Parents for Future Essen
YouThinkGreen – MG Borbeck
Fachgeschäft für Stadtwandel WasteWalk e.V.
Bürger gegen Fluglärm e.V. KD 11/13
Bündnis Grüne Lungen für Essen
Fuss e.V. – Ortsgruppe Essen
NABU Ruhr
Ernährungsrat Essen e.V.
Gemeinsam für Stadtwandel-Werden
Gemeinwohlökonomie Essen-Ruhr

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Comments

2 Antworten zu „Unterstützung des Antrags der Deutschen Umwelthilfe auf „Plastikfreie Stadt““

  1. Vielen Dank, toller Beitrag

  2. Hallo,
    und vielen Dank für unsere Erwähnung in diesem Bericht.
    Ich finde es großartig, dass sich dafür eingesetzt wird. Für Fragen im Bezug auf gastronomisches Händling stehen wir gerne zur Verfügung.

    Liebe Grüße von den Salathelden