Essen 51 – Die nächsten Schritte

Bebauungsplan für Essen 51

Mit Essen 51. plant die Stadt ein Großprojekt, das Wohnen, Arbeiten und Erholung auf über 50 Hektar im Krupp-Gürtel neu verbinden soll.

Die Versprechen klingen ambitioniert: ein nahezu autofreies Quartier, viel Grün- und Wasserflächen und eine moderne soziale Infrastruktur. Doch die entscheidende Frage bleibt, ob diese Visionen in der Realität auch eingehalten werden.

Bebauungsplan und Bürgerbeteiligung

In einer Bürgerversammlung am 26. August 2025 präsentierten Stadt, Investor und Beteiligte die Pläne und luden zur Diskussion ein.

Der Bebauungsplan liegt vom 16. September bis 16. Oktober 2025 öffentlich aus. Bei einer Bürgerversammlung Ende August wurden die Pläne vorgestellt – nun haben Bürgerinnen und Bürger die Chance, Einblick zu nehmen und Stellung zu beziehen. Gerade bei einem Projekt dieser Größe ist es wichtig, nicht nur die Hochglanz-Darstellung der Investoren zu sehen, sondern kritisch zu prüfen, welche Auswirkungen die Umsetzung auf Klima, Flächenversiegelung und Verkehrsaufkommen haben wird.


Mobilität und Infrastruktur

Geplant ist ein autofreies Quartier mit Citybahn-Anbindung und guter Radinfrastruktur. Doch bleibt offen, wie konsequent dieses Konzept durchgesetzt wird und ob wirklich weniger Autoverkehr die Folge ist. Solche Versprechen klingen gut, wurden in anderen Projekten aber oft durch spätere Kompromisse verwässert. Hier lohnt ein genauer Blick in die Unterlagen.


Wohnen, Arbeiten und soziale Infrastruktur

Rund 1.700 neue Wohnungen, ergänzt durch Kitas, eine Schule und ein Quartiershaus, sollen entstehen. Auch Gewerbe- und Büroflächen sind Teil der Pläne. Ob dabei aber wirklich nachhaltige und bezahlbare Wohnformen Vorrang haben – oder ob die wirtschaftlichen Interessen am Ende dominieren – ist eine Frage, die die Öffentlichkeit kritisch begleiten sollte.


Nachhaltigkeit, Grünflächen und Identität

Eine diagonale Wasser- und Grünachse durchzieht das Quartier und trägt zum klimatischen Ausgleich sowie zur städtebaulichen Aufenthaltsqualität bei. Der historische Förderturm der Zeche Amalie soll erhalten und ins neue Stadtbild integriert werden.

Versprochen wird ein „Superblock“ für Essen – ob dieser Anspruch eingelöst wird, entscheidet sich maßgeblich daran, wie konsequent die Öffentlichkeit jetzt Einfluss nimmt.


Ausblick Bauzeitraum

Laut aktuellen Angaben beginnt der Baubetrieb voraussichtlich im Jahr 2027, gefolgt von einer Entwicklungsdauer von etwa 10 bis 15 Jahren. Mit diesem Zeitplan strebt Essen 51. langfristig lebenswerte, nachhaltige Stadtentwicklung mit hoher Zukunftsqualität an.

Essen 51. könnte ein Vorzeigeprojekt werden – oder ein weiterer Fall, in dem ambitionierte Nachhaltigkeitsziele im Laufe der Zeit hinter wirtschaftlichen Interessen zurückbleiben. Deshalb: Informiert euch, beteiligt euch an der Diskussion und schaut genau hin, ob die Pläne tatsächlich das Maximum an Klima- und Lebensqualität für Essen bringen.


Weitere Informationen: thelen-gruppe.com.

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