Radio Essen hat zur Kommunalwahl 2025 alle Essener Kandidat:innen für die OB-Wahl dem „großen Check“ unterworfen.
Stellungnahmen der Essener OB-Kandidat:innen zu Essener Themen
Welcher/s Missstand/Problem muss am dringlichsten in Essen verändert/angegangen werden?
| Kandidat:in | Antwort |
|---|---|
CDU: Thomas Kufen![]() | Wir müssen als Gesellschaft zusammenbleiben, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Wichtig sind klare Regeln für alle und ein respektvolles Miteinander. |
SPD: Julia Klewin![]() | Der größte Missstand ist, dass Essen als Stadt nicht mehr richtig funktioniert. Wer monatelang auf einen Behördentermin, Kita-Plätze oder Antworten wartet, verliert Vertrauen. Ich will, dass der Laden wieder läuft – mit mehr Personal, digitalen Angeboten und klarer Zuständigkeit. Denn Heimat heißt auch: Ich kann mich auf meine Stadt verlassen. |
Die Grünen: Inga Marie Sponheuer![]() | Ich möchte Essen von der autogerechten zur menschengerechten Stadt entwickeln: mit sicheren Radwegen, gutem und bezahlbarem Nahverkehr und mehr Klimaschutz. Zukunftschancen dürfen nicht von der Postleitzahl abhängen. Jedes dritte Kind lebt in unserer Stadt in Armut. Wir brauchen daher ausreichend Kitaplätze mit hohem Qualitätsanspruch, starke Schulen, eine verlässliche Jugendhilfe und bezahlbaren Wohnraum – für Jung und Alt. Essen soll gerecht werden – ökologisch, sozial und wirtschaftlich. |
AfD: Andreas Lojewski![]() | Förderung des Mittelstandes, Stärkung von Polizei und Ordnungsdiensten sowie bessere Ausbildungsmöglichkeiten. |
Die Linke: Liesa Schulz![]() | Bezahlbarer Wohnraum, soziale Gerechtigkeit und der Schutz von FLINTA* müssen in Essen endlich Priorität haben. Die Umsetzung der Istanbul-Konvention zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt darf nicht länger verschleppt werden. Wer hier lebt, soll sicher wohnen, frei sein und gleichberechtigt teilhaben können – unabhängig von Geschlecht oder Geldbeutel. (FLINTA*: Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Menschen) |
FDP: Heiko Müller![]() | Das Sicherheitsgefühl der Essenerinnen und Essener muss gestärkt und die Clan-Kriminalität konsequent bekämpft werden (dies möglichst im Vorfeld, nicht erst wenn Straftaten passiert sind). Die Aufenthaltsqualität muss in allen Essener Stadtteilen erhöht werden. Angsträume dürfen erst gar nicht entstehen, No-Go-Areas sind im Keim zu ersticken. |
Die Partei: Mike Rohleder![]() | Jugendarbeit muss Hand in Hand mit Integration gedacht werden, damit in Zukunft die Menschen in Essen wieder Vorurteilsfrei miteinander leben können, egal woher sie kommen. Und es gilt den Norden nicht zu vergessen um auch die Menschen dort als Gesellschaft mitzutragen, wir sind alle Essener. |
Essener Bürger Bündnis: Jörg Küpperfahrenberg![]() | Ich möchte die Stadt insgesamt wieder sicherer machen, ob Clan-Kriminalität oder gefühlte Sicherheit in den Stadtteilen. Insbesondere aber muss die Innenstadt schnellstmöglich wieder der Ort in Essen werden, wo Essener oder Besucher gerne hingehen, einkaufen oder nur verweilen. Sie muss wieder ein Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und guten Einkaufsmöglichkeiten für Jung und Alt werden. Die ewigen Planungen müssen enden und endlich mal etwas umgesetzt werden. Dringlich muss auch der Wohnungsbau und die Infrastruktur verbessert werden, sowie Kitas und Schulen vorrangig gebaut bzw. renoviert werden. Zu guter Letzt muss die Stadt sauberer und ansehnlicher werden, mit einer Qualitätsoffensive. |
Was würden Sie in Ihrer Amtszeit anders (als der jetztige OB Kufen) machen?
| Kandidat:in | Antwort |
|---|---|
CDU: Thomas Kufen![]() | Der Umgang mit der Rüttenscheider Straße. |
SPD: Julia Klewin![]() | Wo fängt man da an? Vielleicht bei den Grundlagen: Erstmal werde ich dafür sorgen, dass der Haushalt wieder stimmt und die gestaltenden Fraktionen sich nicht dauernd zerstreitet. Sonst haben wir nämlich keine Arbeitsgrundlage. Und dann werde ich bei Terminen nicht nur ein paar Minuten fürs Foto bleiben, sondern die Treffen mit den Menschen als Briefing verstehen – und dann im Rathaus an einer Lösung arbeiten. Ich werde Entscheidungen treffen, statt sie monatelang zu vertagen. Und ich setze klare Prioritäten: bezahlbares Wohnen, sichere Stadtteile, gute Bildung. Kufen macht seit Jahren nur Dienst nach Vorschrift. Essen hat aber mehr verdient. |
Die Grünen: Inga Marie Sponheuer![]() | Unsere Stadt braucht eine Führung, die echten Klimaschutz voranbringt und Essen fit für die Zukunft macht. Statt wichtige Beschlüsse zu blockieren, müssen wir ins Handeln kommen. Die Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut würde ich zur Chefinnensache machen und gemeinsam mit dem Klimaschutz zur Priorität erklären. Essen soll nicht länger nur verwalten – sondern mutig die Zukunft gestalten. |
AfD: Andreas Lojewski![]() | Essen braucht eine grundsätzlich konservativere politische Ausrichtung und keine Bevormundung der Bürger durch linke und/oder grüne Projekte. |
Die Linke: Liesa Schulz![]() | Ich würde Bildung, sozialen Zusammenhalt und FLINTA*-Schutz endlich zur Chefsache machen – mit der Umsetzung der Istanbul-Konvention, mehr bezahlbarem Wohnraum und echter Beteiligung. Gute Bildung darf nicht vom Stadtteil abhängen. Politik muss allen dienen, nicht nur denen, die schon Einfluss haben. |
FDP: Heiko Müller![]() | Es ist wichtig vor die jeweilige Lage zu kommen. Agieren statt reagieren. Eine Politik für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu muss ich mit den Menschen ins Gespräch kommen, zuhören wo der Schuh drückt und Maßnahmen für die Menschen in unserer Stadt umsetzen. Machen statt reden. Genehmigungsprozesse müssen beschleunigt werden – einiges dauert viel zu lang. Gibt es ein Problem, muss die Verwaltung vom Oberbürgermeister zum Handeln aufgefordert werden. Ein Problem darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, sondern ist zu beseitigen. |
Die Partei: Mike Rohleder![]() | Ich denke ich würde mehr an die nicht Anzug tragende Bevölkerung denken, einfach weil ich dort herkomme. Und ich würde sofort die Kulturgelder in Essen umverteilen damit JEDER Essener etwas davon hat, nicht nur Besucher des Folkwang. Dazu würde ich weiterhin auf der Westtribüne stehen und nicht in den VIP Bereich wechseln. |
Essener Bürger Bündnis: Jörg Küpperfahrenberg![]() | Einiges. Sonst würde ich nicht antreten. Ich möchte mich tatsächlich um die konkreten Probleme der Bevölkerung und Stadt kümmern, statt es Koalitionspartnern oder Parteilinien recht zu machen. Statt reden, auch mal handeln. Und das heißt, den Bürgern zuhören, sie verstehen und dann Probleme tatsächlich auch lösen. Das mache ich berufsbedingt seit fast 25 Jahren als Anwalt, eben weil ich gerne anderen helfe. Der nächste Mandant heißt: Essen. |
Wen in der deutschen oder europäischen Politik finden Sie vorbildhaft für das eigene Handeln?
| Kandidat:in | Antwort |
|---|---|
CDU: Thomas Kufen![]() | Die Mütter und Väter des Grundgesetzes für den Satz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Damit ist alles gesagt! |
SPD: Julia Klewin![]() | Ich habe mein Parteibuch von Hannelore Kraft bekommen. Ihr Motto „Kein Kind zurücklassen“ hat mich geprägt. Anne Hidalgo hat als erste Frau an der Spitze von Paris gezeigt, wie viel Mut, Durchsetzungsstärke und klare Haltung es braucht, um eine Millionenstadt sozial gerechter, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Sie denkt Stadtentwicklung nicht nur technisch, sondern menschlich – mit einem besonderen Blick für soziale Teilhabe, Klimaschutz und den öffentlichen Raum. Das inspiriert mich – gerade als Frau, die selbst für das Amt der Oberbürgermeisterin kandidiert. |
Die Grünen: Inga Marie Sponheuer![]() | Ein Vorbild ist für mich Katja Dörner. Sie zeigt als Oberbürgermeisterin von Bonn, wie man eine Stadt mit Mut, Klarheit und Entschlossenheit gestaltet – und dabei die Menschen mitnimmt. Sie stellt Familien und Kinder in den Mittelpunkt und bleibt im engen Dialog mit der Wirtschaft. Als Mutter bringt sie ihre Perspektive authentisch ein – ein starkes Beispiel dafür, wie persönliche Erfahrung und politische Verantwortung zusammengehen. |
AfD: Andreas Lojewski![]() | Vorbilder habe ich keine. |
Die Linke: Liesa Schulz![]() | Ines Schwerdtner und Heidi Reichinnek inspirieren mich mit ihrem klaren, feministischen Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Beide zeigen, wie linke Politik kraftvoll und nahbar sein kann. Und auch wenn Jane Goodall keine Parteipolitik macht, hat ihr lebenslanger Einsatz für Umwelt, Mitgefühl und Verantwortung mein Denken geprägt. |
FDP: Heiko Müller![]() | Hans-Dietrich Genscher hat in schwierigen Zeiten sowohl in der Innen- und vor allem in der Außenpolitik Akzente gesetzt. Seine Politik war geprägt von Entspannung gegenüber dem Ostblock und einer Stärkung der NATO. Seine diplomatischen Geschicke waren ein wichtiger Teil bei der Wiedervereinigung Deutschlands. Mit seiner Ansprache auf dem Balkon der Botschaft in Prag hat er Geschichte geschrieben. |
Die Partei: Mike Rohleder![]() | Ich war als politisch schon eher Mitte Links einzuordnender Mensch beeindruckt von Angela Merkels Menschlichkeit in vielen Fragen. Und ich finde dass ein Gregor Gysi häufig sehr gut Ansätze und Ansichten vertreten hat. Aufgrund eines bestehenden Vertrages muss ich in diesem Zuge auch Martin Sonneborn nennen, warum weiß ich nicht genau. |
Essener Bürger Bündnis: Jörg Küpperfahrenberg![]() | Vorbilder: ehrlich, keinen. Interessant finde ich 1. Boris Palmer/ Bürgermeister v. Tübingen. 2. Wolfgang Bosbach/ CDU Inspiriert hat mich vor allem mein Freund und Studienkollege 3. Frank Hix, Bürgermeister v. Bad Sooden-Allendorf / Hessen. Im Studium schon sprachen wir jeweils davon, später mal Bürgermeister (OB) unserer Heimatstadt zu werden. Frank Hix ist es bereits seit 2009. |
Die vollständige Fragen-/Antwortenliste für alle Essener OB-Kandidat:innen findest du hier.















