Ukraine verteidigen! Ja! – aber wie? Gütekraft-Stammtisch
Liebe am Frieden interessierte Mitmenschen,
„Wir haben kein festes Wissen über den besten Weg, aber wir ringen
gemeinsam um den besseren Weg.“ (Präses Latzel heute in der rheinischen
Friedenskonferenz) In diesem Sinne lade ich Euch zu Gespräch und
Information und Gespräch ein.
Der Schock sitzt tief. Das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber dem
brutalen Angriff der russischen Truppen ist schier unerträglich.
Bundeskanzler Scholz‘ Reaktion „Waffen liefern“ sollte wohl den massiven
bellizistischen Vorwurf „Deutschland lässt die Ukraine im Stich“
entkräften.
Und eine maßlose Aufrüstung soll das Gefühl bringen „Wir sind
keineswegs hilflos!!!“ (und die SPD vom notorischen Vorwurf
sicherheitspolitischer Unzuverlässigkeit befreien).
Aber was bedeuten diese Ankündigungen, die nicht von Friedenslogik,
sondern von dem uralten „Sicherheit“sdenken geprägt sind, das immer
wieder zu verhängnisvollen Fehleinschätzungen führt und z.B. in
Afghanistan sowohl dieses Land als auch die Sowjetunion und große
westliche Staaten in Katastrophen führte?
Experten sagen seit Beginn und bis heute wegen der militärischen
Kräfteverhältnisse die militärische Niederlage der Ukraine voraus.
Dies ist keine Propagandalüge.
Waffen liefern bedeutet: Bei Ukrainer*innen die Illusion eines Sieges
nähren und den aussichtslosen Kampf verlängern, also die Toten und
Verletzten und Zerstörungen unnötig zu vermehren.
Scholz hat sich und die deutsche Politik nicht entlastet oder befreit,
sondern einen Pakt mit dem Teufel gemacht: Der Druck auf die westliche
Politik, doch auch irgendwie militärisch einzugreifen, dürfte, wenn
vor unseren Augen die Ukraine immer mehr und mehr zerschlagen wird und
im „Todeskampf“ liegt, nochmals immens steigen.
1968 marschierten von drei Seiten Panzer, geführt von Moskau, in die
Tschechoslowakei ein, weil dem Kreml die neue Politik („Prager
Frühling“) des „sozialistischen Bruderlandes“ nicht gefiel. Dort wurde
gewaltfreier Widerstand geleistet, Soziale Verteidigung praktiziert. Es
gab sehr wenig Tote. Das Leben gemäß der eigenen Politik wurde
aufrechterhalten und erfolgreich verteidigt, während massiver
gewaltfreier Widerstand geleistet wurde. Dieser wurde trotz des Erfolges
nach einer Woche beendet, dadurch konnte der Kreml einige Zeit danach
seine Politik doch noch durchsetzen.
Morgen, am 3. März, können wir uns über die Lage austauschen und ich
werde – anhand von Dokumentarfilmen und wissenschaftlichen
Veröffentlichungen* – das aussichtsreiche Konzept der Sozialen
Verteidigung vor- und zur Diskussion stellen. Es gibt bessere
Möglichkeiten der Verteidigung als militärische. Sant’Egidio und der
Bund für Soziale Verteidigung wissen das und haben entsprechende
Appelle herausgegeben.* Pazifistische Gruppen in der Ukraine
praktizieren bereits Elemente Sozialer Verteidigung, Einzelne und
Gruppen stellen sich Panzern entgegen, diskutieren mit russischen
Soldaten usw.
Ich lade herzlich ein: Rottstr. 24-26, Essen, unten: Foyer des
VielResprektZentrums
18:30 h Wir erzählen uns, wie es uns mit dem neuen Krieg geht
19:15 h Informationen zur Sozialen Verteidigung
20:00 h Gespräch darüber
21:00 h Schluss
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