Infopost #2/2022

Liebe Freund:innen von Gemeinsam für Stadtwandel,

wir hoffen, ihr habt trotz der dramatischen Lage in der Ukraine ein bisschen Zeit für unsere zweite Infopost des Jahres. Auch wir haben in der letzten Woche unsere Prioritäten hin zum Frieden in Europa verschoben und als "Gemeinsam für Stadtwandel Essen" die erstmals von Fridays for Future angestoßene Solidaritäts-Demonstration vergangenen Sonntag unterstützt. Ca. 1.400 Essener:innen sind dem Aufruf gefolgt. #StandwithUkraine wird wohl leider auch in den nächsten Wochen unser Handeln bewegen.

 

Die vielen bei uns auflaufenden Informationen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz haben wir euch gerne wieder zusammengestellt. 

 

Neu dabei ist diesmal die Rubrik "GfS Spezial". Unter dieser Überschrift werden wir in unregelmäßigen Abständen Schwerpunktthemen in den Fokus nehmen und zeigen, was sich in den Themen in Essen und in der Welt bewegt. Den Auftakt macht das Thema "ZeroWaste". Denn: „Wir brauchen nicht eine handvoll Leute, die Zero Waste perfekt machen. Wir brauchen Millionen von Menschen, die es unperfekt machen.“ 

(Anne Marie Bonneau)

Gebt uns gern Euer Feedback und Material für weitere Schwerpunktthemen! 

 

Aktuelle Termine in Essen rund um unsere Themen findet ihr in unserem Kalender. Ihr habt Termine, die noch nicht dort auftauchen? Dann sendet sie gern an hallo@gemeinsam-fuer-stadtwandel.de. Bitte Kurzbeschreibung mit allen notwendigen Informationen und Bild.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch
das
Kernteam von Gemeinsam für Stadtwandel

Solidaritäts-Demonstration - globaler Aufruf von FFF Ukraine

Der Bitte der FFF-Bewegung in der Ukraine folgend rief die Essener Fridays for Future-Gruppe am Donnerstag auf zur Solidaritäts-Demonstration. Den Originalaufruf aus der Ukraine wollen wir hier gerne noch einmal teilen, denn er drückt die große Not der Menschen aus und dass wir alle gebraucht werden:

"Mein Name ist Ilyess, ich bin Klimaaktivist bei Fridays for Future in der Ukraine und habe Angst. Putins fossiler Krieg in meinem Land eskaliert von Stunde zu Stunde. Wir sitzen in Kyjiw in Kellern und U-Bahn Tunneln, während unsere Welt zerschossen wird und wissen nicht, was als Nächstes passieren wird. Deshalb rufen wir zum globalen Friedensstreik auf - am Donnerstag, dem 3. März. Ein Streik am Donnerstag ist ungewöhnlich für Fridays for Future aber übermorgen könnte es schon spät sein und Kyiv könnte von Putins Panzern überrollt sein. Wir rufen Dich und alle weltweit auf, am Donnerstag auf die Straßen zu gehen und für ein Ende des Angriffskrieges zu protestieren. Jetzt brauchen wir Dich!"

Stellungnahme des Klimaentscheid Essen zur Klimaplan-Verschiebung

Der Klimaentscheid Essen hat einen offenen Brief zur erneuten Verschiebung des Essener Aktionsplans geschrieben. Dieser soll Handlungsleitfaden hin zu schnellstmöglicher Klimaneutralität werden und ist dementsprechend dringend notwendig. 

Das hat möglicherweise nochmal für mehr Tempo gesorgt. Denn in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Verkehr wurde der Tagesordnungspunkt SECAP mit Teilen seines Aktionsprogramms doch noch hinzugefügt. Auch die Förderung von Lastenrädern soll am 1. Mai starten. Die energetische Quartiersentwicklung steht ebenfalls als Teilprojekt auf der TO. 

Einladung zur Kidical Mass am 19. März

Mit den Kindern sicher auf's Rad? Das geht sehr gut im Rahmen der Kidical Mass, die am 19. März in Holsterhausen als Frühlingsedition startet. Wer sich öffentlich wahrnehmbar mit seinen Kindern für mehr sichere Radwege für große und kleine Radfahrer:innen einsetzen möchte, komme um 13:30 Uhr auf den Vorplatz der St.-Mariä-Empfängnis-Kirche an der Gemarkenstraße. Los geht es um 14 Uhr für eine rund 10 Kilometer lange Runde durch den Westen der Stadt. Weitere Infos findet ihr auf radentscheid-essen.de/kidicalmass

Fuß e.V. hebt Kinderrechte im Straßenverkehr hervor

Die Verstöße und Einschränkungen der Kinderrechte im Straßenverkehr hat Fuss e.V. in einer ausführlichen Auflistung zusammengestellt. Bei diesen geht es nicht um konkrete Unfälle, die nur die Spitze des Eisbergs sind. Es geht um die täglichen Schwierigkeiten: z.B. um Elterntaxis, die oft die zu schmalen Fußwege an Schulen und Kitas blockieren; um Ausnahmegenehmigungen für Parkzonen, die eigentlich Bürgersteige und Schulwege sind; um den als Aktion auf einen Übergang zu einer Schule aufgemalten Zebrastreifen, der statt als Hilferuf für einen sichereren Übergang als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden; um Schulhöfe, die gesperrt werden, weil sich einzelne Anwohner:innen beschweren; um Ampelschaltungen, die nicht kindgerecht eingestellt sind.

Die für die Presse bestimmte Liste von Einschränkungen der Kinderrechte im Straßenverkehr ist lang.

Ihr habt noch mehr Punkte? Schreibt anessen@fuss-ev.de.

 

Radentscheid erklärt Dooring-Zone im Video

Viele Radfahrer:innen leben in der Zwickmühle zwischen Autoverkehr links und parkenden Autos rechts. Warum es keine gute Idee ist, zu dicht an den parkenden Autos entlang zu fahren und bei Unfällen sogar zu einer Teilschuld führen kann, erklärt der RadentscheidEssen im Video.

Damit Radfahrer:innen immer stärker geschützt werden, setzt sich der REE dafür ein, dass neue Radwege grundsätzlich als Protected Bike Lanes angelegt werden. 

Neue Ideen für bessere, sichere und vor allem nicht endende Fahrradwege könnt ihr jederzeit über die interaktive Ideenmelder-Karte dem REE mitteilen.

 

Gutes Klima Festival 2022 - bleib informiert!

Unser erstes Save the Date für unser "Gutes Klima Festival 2022" am 20. August von 12 bis 18 Uhr auf der Zeche Carl haben wir verschickt. In deinem Postfach ist keine Mail gelandet? Du möchtest aber auf dem Laufenden bleiben, um die Anmeldung von Angeboten und Ständen nicht zu verpassen? Dann sende eine Mail an klimafestival@gemeinsam-fuer-stadtwandel.de. Wir nehmen euch gern in den Verteiler auf. Das wird ein Fest!

Ukraine: Hilfsangebote in Essen

Derzeit prasseln viele Informationen rund um den Ukraine-Krieg auf uns ein. Der Wunsch zu helfen ist für viele groß! Damit die Hilfe auch so angkommt wie und wo sie gebraucht wird, werden einzelne Hilfsangebote gebündelt und organisiert. So sammelt die EhrenamtAgentur sammelt Essener Angebote auf dieser Seite und aktualisiert diese fortlaufend.

Die Stadt selbst hat ein Lagezentrum eingerichtet. Dieses könnt ihr unter der Mail ukrainehilfe@essen.de erreichen.

 

Eine Engagierte unseres Netzwerks teilte mit uns die Initiative der GLS Bank, die zusammen mit Elinor eine Seite für flüchtende Menschen aus der Ukraine aufgebaut hat. Wenn ihr ein Bett/ ein Zimmer frei habt, könnt ihr diese dort anmelden. Der Zeitraum kann auch erstmal nur für vier Wochen sein. In den nächsten Tagen kommen zehntausende Menschen an, die eine neue Unterkunft und Hilfe brauchen. 
Hier geht es zur Anmeldung. #StandWithUkraine

 

Ringvorlesung der S4F an der Uni Duisburg-Essen
Die Online-Ringvorlesungen an der Universität Duisburg-Essen werden im Sommersemester weitergeführt. Das Thema ist diesmal „Das Ruhrgebiet 2030 – Strukturwandel in Zeiten des Klimawandels". Die Vorlesungen finden
ab dem 28.04.2022 immer donnerstags um 16:00 Uhr statt. Alle Vorlesungen mit anschließender Diskussion werden online als Zoom-Webinar übertragen. Bitte meldet euch über die Links für jede Veranstaltung einzeln an. Alle Termine und Anmeldung findet ihr hier.
 
Fachtagung "Kultur und Nachhaltigkeit in NRW"

Im Rahmen der Fachtagung wird über die Möglichkeiten zur Stärkung von Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur in NRW diskutiert. Hierfür sind Expert:innen eingeladen, die bereits erste Erfahrungen mit der Implementierung von nachhaltigen Konzepten in der Kultur gemacht haben. Die Tagung findet am 31. März 2022 von 10:00 bis 17:30 Uhr auf PACT Zollverein in Essen statt.

 

Offenlegung Bebauungsplan zum BürgerRatHaus

Bis zum 25. März ist der Bebauungsplan "Bernestraße/Steelerstraße" für das neue BürgerRatHaus öffentlich ausgelegt. An der Stelle des jetzigen alten Hauptbads und des ehemaligen JobCenter Essen Mitte soll bis 2025 das neue BürgerRatHaus entstehen. Den Bebauungsplan für diesen Bereich und weiter Informationen gibt es hier.

Emscher-Lippe-Crowdfunding - Initiative "Mach mit am Fluss"

Die Emscher ist nach Jahrzehnten wieder abwasserfrei. Jetzt möchte die Emschergenossenschaft (EGLV) die Bürgerinnen und Bürger stärker in die ökologische Gestaltung der Region einbeziehen.

Insbesondere Vereine, Organisationen, Initiativen, Schulen und Privatleute können über eine neue Crowdfunding-Plattform Unterstützung für ihre Ideen bekommen und Geld für Projekte sammeln. Die Emscher-Lippe-Crowd ist Teil der Initiative "Mach mit am Fluss!". Hier findet ihr alles Wissenswerte.

Infopost über den Tellerrand
Kölner Parents4Future veröffentlichen Materialsammlung

Die Kölner Parents haben Material zu Vorträgen und Talks rund um Klimaschutz zusammengestellt und veröffentlicht.  Damit wolllen sie möglichst vielen Engagierten ermöglichen, in ihrem Lebensumfeld noch leichter aktiv zu werden, um Wissen zu vermitteln, Handlungsoptionen aufzuzeigen und Mitstreiter:innen zu gewinnen. Das Material ist für alle offen zugänglich und kann von jedem von uns für den eigenen Verein, die Gemeinden, Schule oder den Kindergarten gentutz werden. 

Neuer IPCC Bericht 2022 veröffentlicht
Im Schatten des Ukraine Kriegs erschien der neueste Bericht des IPCC-Weltklimarates. Dieser Progrnostiziert, dass in Zukunft 3,5 Milliarden Menschen auf der Flucht vor Hitze, Dürre, unfruchtbaren Böden und weiteren Unwetter-Katastrophen sein werden, wenn wir dieses Jahrzehnt nicht nutzen, die 1,5 Grad Grenze einzuhalten.
Jeder Kraftanstrengung und vor allem auch Solidarität mit den verwundbarsten Staaten ist notwendig. Auch Maßnahmen zur Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen sind unerlässlich. Hier kommt ihr zum aktuellen Bericht und über diesen Link zur deutschen Übersetzung der Hauptaussagen.
Klimabericht NRW 2021 zeigt erwartbare Folgen in NRW

Der Klimabericht NRW 2021 des LANUV ist veröffentlicht und zeigt deutlich, dass die Folgen des Klimawandels in Form von Starkregen, Trockenheit und/oder Stürmen immens sind. Die zu erwartenden Folgen des Klimawandel in NRW werden anhand von 79 Indikatoren dargestellt. Wie Städte und Gemeinden gegen die Folgen des Klimawandels tätig werden können, zeigt der Bericht in vier Themenfeldern: Umwelt, Mensch, Planung und Bau sowie Wirtschaft.

EU-Bürgerforum "Klimawandel, Umwelt & Gesundheit"

Am Wochenende vom 07. - 09. Januar hat die dritte und letzte Sitzung des Bürgerforums für Klimawandel, Umwelt und Gesundheit der Konferenz zur Zukunft Europas stattgefunden. 200 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger haben sich in einem hybriden Format in Warschau getroffen, um gemeinsam zu diskutieren und 51 Empfehlungen zu erarbeiten. Sie kamen aus der gesamten Europäischen Union. Hinsichtich Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status stehen sie repräsentativ für die Bürger:innnen der EU - ähnlich wie beim Bürgerrat Klima.

Good practive der "Nachhaltigen Kommunen NRW"

Abgucken erlaubt: Kommunen in NRW zeigen rund 70 Beispiele, wie nachhaltige Entwicklung lokal umgesetzt werden kann. Die Projekte werden jeweils mit Zielen und Erfolgen sowie konkreten Schritten der Umsetzung dargestellt. Nachmachen ist erwünscht!

Zur NRW-Wahl: Podiumsdiskussion der Spitzenkandidaten

Die Landtagswahl NRW steht im Zeichen großer Herausforderungen: Auf der Tagesordnung stehen soziale Gerechtigkeit, Klimawandel und Wahrung von Biodiversität, nachhaltige Mobilität und Wirtschaften sowie Digitalisierung. Als Fachforum "Nachhaltigkeit in NRW" haben sich 17 führende zivilgesellschaftliche Verbände und Organisationen in NRW zusammengeschlossen. Gemeinsam laden sie die Spitzenkandidat:innen der Landtagswahl 2022 zum Diskurs über den Stand der Nachhaltigen Entwicklung in NRW ein. Am 18. März 2022 (13:30-16:15 Uhr) heißt im Kunstmuseum Bonn die zentrale These „NRW im Wandel - Zukunftsfähige Transformation braucht entschlossene Politik“. Hier kommt ihr zur Anmeldung.

Neue Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz

Die Energieagentur NRW wurde aufgelöst. Stattdessen übernimmt die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz deren Arbeit. Dort sollen alle operativen Energie- und Klimaschutzaktivitäten unter dem Dach von NRW.Energy4Climate gebündelt werden. Hier die Pressemeldung dazu.

Die Rettung der Gemeinnützigkeit

Das Bundesfinanzministerium hat einen geänderten Anwendungserlass zur Erleichterung der Definition von Gemeinnützigkeit erlassen. Dieser ist jedoch noch nicht ausreichend, um Rechtssicherheit für betroffene Vereine herzustellen. Eine Vielzahl von Vereinen und Stiftungen fühlt sich durch das unklare Gemeinnützigkeitsrecht in ihrer Arbeit beschränkt und hat auf den Erlass mit einer Pressemitteilung reagiert. Fast 200 Vereine und Stiftungen haben sich in der Allianz "Rechtssicherheit für politische Willensbildung" zusammen geschlossen, um das Gemeinnützigkeitsrecht zu modernisieren und die selbstlose politische Einmischung etwa für Grundrechte und gemeinnützige Zwecke abzusichern. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem Amnesty International, Attac, Brot für die Welt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Oxfam Transparency International und Terre des Hommes.
Weitere Informationen gibt es hier

Zusammenstellung Förderprogramme

Diese Aufstellung wollen wir euch nicht vorenthalten: Die Stadt Wuppertal hat aktuelle Förderprogramme und Zuschüsse von Bund und Land in einem Wegweiser zusammengestellt. Die Wuppertaler Förderprogramme sind natürlich nicht für uns Essener:innen. 

 

Informationen zum Solarförderprogramm der Stadt Essen findet ihr hier.

Unsere Stadt plant ebenfalls ein sogenanntes "Klimaportal", so dass wir zukünftig auch in Essen leichter und übersichtlicher über mögliche Maßnahmen und Förderungen informiert werden.

Tipp: Treibhauspost

Nachdem wir sie nun ein paar Mal Probe gelesen haben, möchten wir euch die Treibhauspost als interessanten Newsletter zum Thema Klimakrise empfehlen. Aktuelle Interviews von bekannten Expertinnen wie zum Beispiel von Claudia Kemfert und noch mehr Tipps über interessante Veröffentlichungen können wir euch in unserer Infopost leider nicht zusammenfassen. Aber waram auch Arbeit doppelt machen. Holt Euch ein eigenes Abo. Es lohnt sich!

Online-Veranstaltungen "Auf dem Weg in eine bessere Zukunft"

Beteiligung ist eine Schlüsselkompetenz für eine starke demokratische Gesellschaft und gesellschaftliche Innovation.

Die Stiftung Mitarbeit widmet sich in der Online-Veranstaltungsreihe »Auf dem Weg in eine zukunftsorientierte Demokratie?« mit der Frage nach der konkreten Bedeutung: Welche Rolle können erprobte und neue Formen der Beteiligung von Einwohner/innen in Bund, Ländern und Kommunen bei den notwendigen Veränderungsprozessen spielen? Wie kann die Partizipation an politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen gestärkt werden?

Wie eine belastbare und gleichzeitig innovative Demokratie gestaltet werden kann, wird in dieser Veranstaltung diskutiert:

9. März 2022, 17:00 bis 19:00 Uhr
Mehr Nachhaltigkeit wagen: Auf kommunaler Ebene partizipativ Veränderung gestalten
Impuls: Lea Kohlhage, Stadt Detmold |Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal
Weitere Informationen & Anmeldung

Infopost über den Tellerrand
Stadt Essen auf dem Weg zur Müllvermeidung?

Gemeinsam für Stadtwandel hat sich aktiv in den Prozess, das Abfallwirtschaftskonzept für Essen zu verbessern, mit eingebracht. Wir wollten mehr Klarheit über die Kreislaufströme unserer Abfälle, aber vor allem mehr Maßnahmen, die die Müllvermeidung in Essen auf den Weg bringen, z.B. durch ein Abfallvermeidungskonzept. 

Unsere Mühen haben sich gelohnt, denn diese Woche hat der Ausschuss für Umwelt, Klima und Verkehr einstimmig dem Essener Rat den Antrag der Verwaltung empfohlen, dass ein solches Konzept erstellt werden soll und durch Pilotprojekte ein ausgeweitetes Angebot der Biotonne getestet werden sollen. Damit mehr wertvolle Bioabfälle von der Restmülltonne in die Biotonne wechseln. 

 

Wer Interesse an der Mitarbeit an einem Abfallvermeidungskonzept hat, kann sich bei uns melden. Dann bauen wir einen Verteiler von Interessierten auf, die wir auf dem Laufenden halten können. 

 

Städte gegen Food Waste: Essen ist dabei

Auf die Initiative "Städte gegen Food Waste" des Unternehmens "TooGoodToGo" hin hat sich ein Bündnis von Städten auf den Weg gemacht, um der Lebensmittelverschwendung mit konkreten Maßnahmen entgegenzutreten. Hier die Informationen zum Beitritt der Stadt Essen. 

Mit der Teilnahme sagen Partnerstädte zu, sich für zwei Jahren „aktiv für die Lebensmittelrettung einzusetzen“. Die Förderung der Umverteilung von überschüssigen Lebensmitteln im Handel und der Außer-Haus-Verpflegung sowie die gezielte Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung stünden dabei im Fokus, heißt es aus dem Rathaus.

"TooGoodToGo" bietet eine gleichnamige App zur Rettung von überschüssigen Lebensmitteln in Gastronomie und Handel an. 

 

Die Deutsche Umwelthilfe hat ein Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung ins Leben gerufen und Faktenwissen zur Verschwendung und vor allem zur Vermeidung zusammengetragen. Geballte Infos für alle, denen "Food Waste" ein Dorn im Auge ist.

 

Aus Abfall wird Rohstoff - neue Gesetzgebung in NRW

Am 19. Februar 2022 ist ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz in NRW in Kraft getreten, die Gesetzesnovelle ersetzt das bisherige Landesabfallgesetz. Es soll den Wandel von einer linearen Abfallwirtschaft zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben. Bei öffentlichen Ausschreibungen müssen Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden, generell soll der Einsatz von Rezyklaten deutlich erhöht werden. Wir sind gespannt. 

McDonald und Mehrweg?

Seit dem 1. Januar 2022 gilt in Tübingen die To-go-Verpackungssteuer und hat bis vor Gericht Stand gehalten. Selbst McDonald muss nun sein Angebot in Mehrweg-Verpackungen vorhalten. Der Witz? In Frankreich macht McDonald das schon länger! Damit das Mehrwegangebot bundesweit gilt, schreibt eine Protestmail an den Vorstandsvorsitzenden von McDonald. 

Der Effekt? In Tübingen konnten bereits im ersten Monat mehrere Tonnen Müll eingespart werden. Vom Wissen zum Handeln - großartig!

Wege aus der Plastikkrise - Bio ist eben nicht bio

Mehr als 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Becher und 2,7 Milliarden Einweg-Teller werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Große Kaffee- und Fast-Food-Ketten wie Starbucks, Tchibo, McDonald´s oder Burger King sind für einen großen Teil dieser riesigen Einweg-Müllberge verantwortlich – und doch tun sie fast nichts dagegen.

Das zeigt das traurige Ergebnis des Mehrweg-Checks bei 69 großen Gastronomie-, Bäckerei- und Tankstellenunternehmen der Deutschen Umwelthilfe: Kaum eine der großen Gastronomieketten in Deutschland beteiligt sich an einem Mehrwegsystem für Kaffee oder Speisen zum Mitnehmen. Auch bei großen Bäckereiketten spielen Mehrwegbecher oder -boxen bis auf eine Ausnahme keine Rolle. Stattdessen setzen viele Gastronomieketten auf Einweg-Alternativen aus Graspapier, Pappe, Papier oder Holz. Solche Ausweichprodukte sind keinesfalls umweltfreundlich, sondern Greenwashing. Tankstellenketten wie Shell, Jet oder Aral machen zumindest vor, wie Mehrweg in der Breite funktioniert und haben Mehrwegbecher im Programm. Ob Recup, Vytal, Faircup oder Recircle: Mittlerweile gibt es viele deutschlandweit tätige Mehrweganbieter für Kaffeebecher und Essensboxen.  

Statt der Plastikflut ein Ende zu setzen, setzen die Hersteller jedoch vermehrt auf "Bio-Plastik". Dass das eine Verbrauchertäuschung ist, die Hersteller sogar noch eine höhere Gewinnmarge haben und Bioplastik weiterhin die Weltmeere belastet, ist viel zu wenigen bekannt. Die DUH hat ein Webinar "Wege aus der Plastikkrise – Wie wir Umweltlügen zu Bioplastik und Co. stoppen & die Ampel-Koalition auf Mehrweg-Kurs bringen" dazu durchgeführt und aufgezeichnet. Diese findet ihr hier - zum Entdecken von Maßnahmen auch gegen die Bio-Plastikflut. 

Mikroplastik in Kosmetik - die ToxFox-App

Mikroplastik ist überall. Die winzigen Partikel wurden in unseren Ozeanen und im arktischen Eis nachgewiesen – und im eigenen Badezimmer. Denn viele Kosmetik- und Pflegeprodukte enthalten diese kleinen Kunststoffteilchen, obwohl längst nachgewiesen ist, dass sie der Gesundheit schaden können. Ob Mikroplastik in den eigenen Produkten sind, kann über die ToxFox-App des BUND leicht aufgespürt werden, indem der Barcode auf der Verpackung eingescannt wird. Die App zeigt dann an, ob das Produkt Mikroplastik oder andere Schadstoffe enthält. 

Die App hilft auch bei Spielzeug, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien und elektronischen Geräten weiter.

Der BUND stellt regelmäßig neue giftige Substanzen in unseren Alltagsgegenständen fest, die die Hersteller noch nicht einmal auf der Verpackung kennzeichnen müssen, aber gesundheits- und umschädlich sind und über die Atmung in unsere Körper gelangen. Mit möglichen Folgen von Unfruchtbarkeit, verfrühter Pubertät, Allergien usw.

Petition zur Reduzierung der Verpackungsflut in Supermärkten

Die Deutsche Umwelthilfe hat den ersten DUH-Verpackungscheck im Handel gemacht, um offenzulegen, wie ernsthaft Supermärkte Abfallvermeidung, Mehrweg und Recycling wirklich umsetzen und ob deren Versprechungen stimmen. Und das Ergebnis ist vernichtend: Alle untersuchten Filialen großer deutscher Supermärkte und Discounter verursachen unnötig viel Verpackungsmüll und erhielten die Rote Karten. Resümee: Der freiwillige Ansatz des Handels zur Lösung der Verpackungsmüllkrise ist gescheitert. Die DUH fordert von der neuen Umweltministerin Steffi Lemke unter anderem, eine Pflicht zur Halbierung des Verpackungsmülls bis 2025 zu erlassen. Außerdem wird der laut DUH-Check größte Verpackungssünder, die Discounter Aldi-Nord und Aldi Süd, mit einer gemeinsamen Petition mit Nachhaltigkeits-Influencerin Nadine Schubert aufgefordert, das gesamte Sortiment von allen überflüssigen Einwegverpackungen zu befreien. 

 

Dass gerade einmal rund 4 Prozent unseres Obst und Gemüse unverpackt bleibt, ist auch Foodwatch ein Petitionsanliegen. Denn Deutschland ist und bleibt Spitzenreiter beim Müll, Tendenz steigend. Auch hier ist Frankreich Vorreiter. Dort dürfen viele Obst und Gemüsesorten nur noch lose angeboten werden. Hier könnt ihr die Petition "Plastikflut eindämmen: Obst und Gemüse unverpackt" unterzeichnen.

Deutschland = "Recycling Weltmeister"?

Nicht wirklich! Weiterhin landet zu viel Plastikmüll im Ausland - größtenteils in Ländern des Globalen Südens, die keine ausreichende Recycling-Infrastruktur besitzen. Darum hat auch Compact hat eine Petition gestartet, um den Plastik-Export zu stoppen.  

Ein Silberstreif am Horizont: UN-Resolution zur Beendigung der Plastikverschmutzung

Da Plastik von Regenwasser bis zur Nahrung und vom höchsten Berg bis zum tiefsten Meeresgraben die entlegensten Flecken unseres Planeten verschmutzt hat, haben die Vereinten Nationen ganz aktuell ein neues ehrgeiziges weltweites Abkommen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung beschlossen. Bis 2024 sollen weltweit verbindliche Regeln aufgestellt werden, dass erstens die Kreislaufströme von Verpackungen von der Herstellung bis zur Entsorgung 100% transparent sind, aber vor allem auch deutlich eingeschränkt und reduziert werden, um unseren Planeten von der endlosen Plastikflut zu befreien. Das ist ein historischer Beschluss! Hier findet ihr mehr Informationen.

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Was ist Gemeinsam für Stadtwandel?

Gemeinsam für Stadtwandel ist ein Netzwerk, in dem sich Essener Bürger:innen aus über 40 Initiativen und Unternehmen zusammengeschlossen haben. Uns eint unser Engagement für Klima- Umwelt- und Naturschutz sowie nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam wollen wir die Entwicklung Essens hin zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt vorantreiben und mitgestalten.

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