„Walkability“: Das Wohnumfeld beeinflusst, wie viel wir gehen

Städtebau beeinflusst nachweis­lich das Bewegungs­verhalten

Angesichts global wachsender Städte bleibt körperliche Bewegung ein Gesundheits­anliegen – aktuelle Forschung liefert nun belastbare Hinweise, dass „Walkability“ tatsächlich wirkt.


Konsequenzen der gebauten Umwelt auf Alltagsbewegung

Ein Team aus den USA nutzte anonymisierte Smartphone-Daten von über 2,1 Millionen Nutzenden und analysierte die so dokumentierte Bewegung nach dem Umzug in eine andere Stadt über rund 250.000 Tage. Diese Studie zeigte, dass Umzüge in fußgängerfreundlichere Städte im Vergleich zu weniger fußgängerfreundlichen Orten durchschnittlich zu etwa 1 100 zusätzlichen Schritten am Tag führen.

Bewegungsveränderungen waren konsistent über verschiedene Altersgruppen, Geschlechter und Body-Mass-Index-Werte.


Mehr Bewegung, bessere Gesundheit?

Die zusätzliche Aktivität bestand überwiegend aus moderater bis leichter bis mäßiger Intensität – also genau jene Form, die als besonders gesund gilt. Die Studie widerlegt typische Bedenken urbaner Tempo-Einstellungen und zeigt, dass die Gestaltung der Umgebung stärker wirkt als individuelles Verhalten oder Motivation.


Politische und städtebauliche Relevanz

Die Ergebnisse sind ein starkes Plädoyer für gezielte Stadtplanung: Fußgängerfreundliche Infrastruktur kann große Teile der Bevölkerung zu mehr Bewegung animieren – ganz ohne zusätzliche Programme. Für Politik und Planende ist dies ein gewichtiges Argument für Investitionen in öffentliche Räume, die Bewegung zu Fuß fördern.


Fazit

  1. Schon kleine Veränderungen in der „Walkability“ führen zu messbaren Bewegungseffekten.
  2. Diese Wirkung bleibt über mehrere Monate stabil – und zwar unabhängig von individuellen Merkmalen.
  3. Die Gestaltung städtischer Räume ist damit ein zentraler Hebel zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.

Quellen: spektrum.de, nature.com

(Bild KI-generiert)