Infopost #2/2023 - Dezember

was für ein Jahr! Im Klammergriff von multiplen Krisen kämpfen viele von uns darum, Hoffnung und Zuversicht auf eine lebenswerte Zukunft zu behalten. Darum braucht es Nachrichten, die Kraft und Zuversicht bringen. Mit unserer letzten Infopost des Jahres wollen wir euch ein paar solcher Nachrichten schicken und einen kleinen Jahresrückblick halten - Unvollständigkeit garantiert...

Der Dalai Lama und Desmond Tutu teilen in "Das Buch der Freude" folgendes Zitat:

"Nicht düsteres Schicksal bestimmt unsere Zukunft - wir bestimmen sie selbst. Tag für Tag, in jedem Augenblick können wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch die Lebensqualität anderer Menschen auf unserem Planeten formen und erneuern."

Das hat uns an euch erinnert! Denn ihr setzt euch Tag für Tag für mehr Lebensqualität in Essen ein: für nachhaltige Mobilität, für erneuerbare Energien, für nachhaltige Bildung, für solidarische und multikulturelle Gemeinschaft, für ökologische Ernährung, für mehr Biodiversität durch mehr vielfältiges Stadtgrün und gesunde Bäume, für einen nachhaltigen Lebenswandel, für ein klimaneutraleres Arbeiten, Leben und Bewegen, für einen Ausstieg aus der fossilen Verbrennung, für soziale Gerechtigkeit - auch durch Klimaschutz -, für Frieden und ein friedliches Miteinander u.v.m.

Gesellschaftliches Handeln zu transformieren, Gewohnheiten zu durchbrechen und wirksame Veränderungen herbeizuführen, braucht eine stärkende Gemeinschaft. Lasst euch nicht entmutigen und tankt neue Kraft in einer der vielen aktiven Gruppen hier bei uns in der Stadt!

Habt viel Freude und Inspiration mit dieser Infopost, eine gute Adventszeit mit Freunden und Familie und kommt gut in das neue Jahr 2024!

Euer Kernteam von Gemeinsam für Stadtwandel Essen

Das Jahr von Gemeinsam für Stadtwandel Essen startete mit Unterstützung von EXILE Kulturorganisation e.V. mit zwei Politischen Salons zu den Themen "Gemeinsam für ein gutes Klima in unserer Stadt - Welches Denken, Sprechen und Handeln braucht es dafür?" und "Die Grenzen der Kompensation - Rettet CO2-Kompensation das Weltklima?". Das Café Central des Grillo-Theater war gut gefüllt und die Gemüter erhitzt.

Das "Gutes Klima Festival" lockte im August über 3.000 Besuchende zur Zeche Carl. Über 100 Mitmachende machten den Tag zu einem bunten, interkulturellen und mutmachenden Tag. Weil's so schön war, folgt Festival Nummer 4 am 31. August 2024!
Die Idee des Festivals konnten wir im September beim BNE-Festival auf dem Burgplatz präsentieren und gestern - also ganz aktuell - hat das Kernteam der Festivalorganisator:innen im Rahmen des Ehrenamtsempfang den 1. Platz beim Heimatpreis in Essen stellvertretend für alle Engagierten und Aktiven rund um das Festival entgegennehmen dürfen. Wir freuen uns sehr darüber! Das Preisgeld von 7.000 € fließt direkt in die Organisation des nächsten Festivals mit ein. 

Unseren ersten "Garten der Kinderrechte" konnten wir dieses Jahr von Juni bis September auf dem Burgplatz eröffnen. Im Rahmen des BeMove-Projekts der Stadt haben wir mit Bäumen bepflanzten Baumkübeln, die mit Infotafel zu Kinderrechten versehen waren, zusätzlichen Sitzmöglichkeiten und Sonnenschirmen für mehr Aufenthaltsqualität neben dem City-Sandkasten gesorgt. Darüberhinaus haben sich viele Initiativen mit Angeboten für Kinder ganz besonders in die Gestaltung eines Sommer-Programms eingebracht und den Burgplatz Leben gefüllt.

Seit diesem Jahr sind wir mit dem TinyForest-Virus infiziert. Die neue Waldinsel-Gruppe und Transition Town treiben das Thema ganz besonders voran und wir begleiten zusammen den ersten Tiny Forest der evangelischen Kirche im Familienzentrum Bunte Welt. Im neuen Jahr streben wir sogar eigene Projekte an.

Das Klimaanpassungskonzept ist letzte Woche trotz eines gemeinsamen Protestschreibens von BUND, NABU, VCD und GfS Essen an Politik und Verwaltung beschlossen worden. Wir hatten uns unter anderem für mehr qualifizierte Bürgerbeteiligung und die Formulierung SMARTer Ziele eingesetzt.

Im Hintergrund arbeiten wir gerade an der Erstellung einer neuen Webseite. 2024 wird diese grunderneuert online gehen.
Apropos Erneuerung. Seit November laden wir nicht mehr zum Netzwerktreffen mit formaler Tagesordnung ein, sondern zu einem offenen Stammtisch jeden 2. Mittwoch im Monat. Hier besprechen wir nach wie vor Themen aus dem Netzwerk, die gerade aktuell sind oder Unterstützung brauchen und ermöglichen einen direkten Austausch, aber eben nicht mit dem gleichen Vor- und Nachbereitungsaufwand. Das konnten wir als Kernteam nicht mehr leisten. Der erste Stammtisch fand erfolgreich im November im Haus Wunderbar statt. Dort hat sich gezeigt, dass die IGA27 eines unserer gemeinsamen Netzwerkthemen 2024 werden soll. Der nächste und letzte Stammtisch 2023 findet am 13.12. um 18 Uhr in der FunFoodFactory in der VHS Essen statt. Das ist auch eine gute Möglichkeit einfach mal Menschen aus dem Netzwerk kennenzulernen und selbst aktiv zu werden.

In Essen entstehen immer mehr gute Orte für ein nachhaltiges Miteinander. Hier wollen wir auf ein paar dieser Orte hinweisen und freuen uns über eure weiteren Hinweise auf noch andere Orte! 

Das Fachgeschäft für Stadtwandel in Holsterhausen ist und bleibt ein Ort, der sich für ein nachhaltiges Leben und Miteinander einsetzt und mit einem vollen Terminkalender inspiriert und in die Stadt hineinwirkt.

Der Treffpunkt City.Nord - einer der zwei Standorte der EhrenamtAgentur Essen - ist in die Viehofer Straße 31 umgezogen und führt in der Nordstadt gemeinsame Veranstaltungen mit den benachbarten Fachgeschäfte durch, um die Attraktivität und Aufenthaltsqualität zu verbessern. 

Das Verkehrs- und Umweltzentrum am Kopstadtplatz hat als gemeinsame Mieter den ADFC, VCD und BUND. Dort gibt es die Möglichkeit, die Räume in Absprache zur Verfügung gestellt zu bekommen. 

In Werden ist das Haus Wunderbar mit den ersten Veranstaltungen eröffnet worden. Der ErnährungsratEssen e.V. , Werden hilft e.V. und die Gruppen von Gemeinsam für Stadtwandel Werden haben dort ihr Zuhause gefunden. Hier ist ebenfalls Platz für weitere Angebote rund um Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Bildung, Kultur und Gemeinschaft.

In Steele sorgt der Nachbarschaftsladen für einen Ort für gute Begegnungen und gemeinsame Veranstaltungen, u.a. findet dort regelmäßig ein Repair-Café statt. An dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch an die Aktiven des Nachbarschaftsladens zum 3. Preis des Heimatpreises.

Den 2. Preis hat übrigens der ökumenische Gabenzaun Altenessen gewonnen, der ebenfalls ein guter Ort für Menschen in Not ist. Hier werden seit über 4 Jahren jeden Samstag notleidende Menschen versorgt, aber auch gemeinsam im Begegnungscafé Kaffee getrunken.   

Der SauberZauber 2024 ruft alle Essenerinnen und Essener dazu auf, sich gemeinsam für eine saubere und lebenswerte Stadt einzusetzen. Vom 24. Februar bis 08. März gibt es die Gelegenheit, aktiv zu werden und die eigene Umgebung von Müll zu befreien. Hier geht es zur Anmeldung.

Die EhrenamtAgentur Essen, Universität Duisburg-Essen, CSE und FUMA laden zum Barcamp ins Unperfekthaus ein unter dem Titel "Diversität - Zusammenhalt - Teilhabe. Weitermachen und Schwierigkeiten trotzen". Wer am 20. Januar teilnehmen möchte kann sich hier anmelden. 

Erfreuliche Nachrichten für naturbegeisterte Seniorinnen und Senioren in Essen: Der NABU startet das Projekt "Kita-Naturbotschafterinnen und -botschafter" und sucht engagierte Menschen, die ihre nachberufliche Phase nutzen möchten, um heimische Tier- und Pflanzenarten in Kitas zu fördern.

Die zweijährige kostenfreie Ausbildung am Natur- und Jugendzentrum Voßgätters Mühle vermittelt nicht nur das nötige Wissen und Handwerk, sondern ermöglicht auch ein direktes Engagement in einer Paten-Kita vor Ort.

Wer sich gemeinsam mit dem NABU für eine naturverbundene Zukunft in Kitas einsetzen will, muss sich schnell anmelden. 

Die verkehrspolitischen Sprecher der schwarz-grünen Regierungskoalition in Essen, Ulrich Beul und Stephan Neumann, stellen im Interview die Umsetzungsqualität des RadEntscheids, aber auch das Modalsplit-Ziel infrage. Der RadentscheidEssen sieht diese Kritik im Zusammenhang mit dem gescheiterten Hochradweg, ist aber schockiert, dass dies zu einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber anspruchsvoller Radinfrastruktur führt. Hier könnt ihr mehr erfahren.

Die #NennMichNichtFahrradstraße wird nach Ratsbeschluss nun mit einer Teil-Einbahnstraßen und Teil-Sperrungslösung so verändert, dass dort zukünftig nur noch die für eine Fahrradstraße maximal erlaubten 4000 PKW durchfahren. Die Gegner der Fahrradstraße drohen inzwischen mit einer Klage gegen diese neue Lösung.

Essen räumt im Wettbewerb "Prima. Klima. Ruhrmetropole." ab – ausgezeichnet für das wegweisende KlimaQuartier Katernberg-Beisen. Hier steht nicht nur die energetische Sanierung im Fokus, sondern auch innovative Maßnahmen zur Klimaanpassung und Bürgerbeteiligung.

Die Stadt Essen setzt auf die aktive Einbindung von Gebäudeeigentümer:innen und Mieterschaft, unterstützt von Projektpartner*innen wie der Bonnekamp Stiftung und dem Ernährungsrat Essen e.V. Essen.

Mehr Infos zu den weiteren Projekten findet ihr hier.  

Die Stadt Essen hat ihre Klimakampagne mit mehreren Bausteinen gestartet. Es gibt nun unter anderem das Klimaportal, die KlimaNews und das Klimatraining. Hier werden noch Themenpat:innen gesucht, die im Klimatraining ihr Wissen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit ihren praktischen Erfahrung vermitteln wollen.
Kennt ihr die Thermocards? Diese Karten reagieren auf Wärme und zeigen in euren Wohnungen, Büros oder Häusern etwaige Kältebrücken auf. Ihr könnte diese z.B. im Rathaus abholen. 

Die Stadt Essen hat mehrere Projekte im Rahmen der BeMove-Förderung unterstützen können. Ein besonderes Highlight war der zum Leben erwachte Kopstadtplatz, den vor allem Fuss e.V. und der Konsumreformshop mit einem abwechslungsreichen Programm, Hochbeeten und zahlreichen Sitzmöglichkeiten zu einer Begegnungsoase umgebaut haben. Die Bardelebenschule ging mit ihrem Schulstraßen-Reallabor durch die Medien und soll erhalten bleiben.
Auch die E-Rika, Essens erste E-Rikscha, wurde gefördert und ist nicht mehr wegzudenken. Großartiges Engagement!

UN-Generalsekretär Guterres warnt vor unzureichenden nationalen Klimaschutzplänen, die das 1,5 Grad-Ziel nicht erreichen. Die UN-Analyse zeigt, dass die Welt weit entfernt ist, die Erderwärmung zu stoppen. Die Staatengemeinschaft muss bei der Weltklimakonferenz in Dubai ehrgeizigere Ziele setzen und konkrete Umsetzungspläne sowie bestenfalls Ausstiegspläne aus der Fossilien Verbrennung präsentieren. Ziel ist die Begrenzung der Erderwärmung, um katastrophale Auswirkungen wie Dürren, Unwetter und Hitzewellen zu verhindern.
Die offizielle Seite der COP28 findet ihr hier.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat erfolgreich ihre ersten beiden Klimaklagen gegen die Bundesregierung vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg durchgebracht. Die Richter haben entscheiden, dass die Bundesregierung Sofortprogramme im Verkehr und Gebäudebereich erstellen muss. Das Urteil ermöglicht z.B. die schnelle Durchsetzung eines Tempolimits und des Rückbaus von klimaschädlichen Subventionen. 

Die DUH rechnet mit weiteren Klagen, um das Urteil durchzusetzen und um den Druck auf die Bundesregierung aufrechtzuerhalten und ruft zu Spenden und Klimaklagen-Patenschaften auf. Die Entscheidung könnte wegweisend für die Klimapolitik in Deutschland sein.

Ein Tipp für alle, die nicht persönlich an der Programmtagung des Bundesnetzwerks für bürgerschaftlichen Engagement im September teilnehmen konnten, stehen die Aufnahmen der Panels und der Keynote nun zur Verfügung. Die Videos sind auf der Programm-Website und dem YouTube-Kanal des BBE abrufbar, inklusive Gebärdensprache. Die nächste Gelegenheit für einen intensiven Austausch bietet sich im Juni 2024 beim zweiten "Zukunftsgipfel Klima-Engagement" in Berlin. 

Am 6. Juni 2024 werden in Berlin zum 9. Mal die FairTrade Awards verliehen. Verliehen werden drei Awards für zivilgesellschaftliche Initiativen und Unternehmen und der Publikums-Award. Bis zum 29.12.2023 können Kurzbewerbungen eingereicht werden. Mehr Informationen findet ihr hier.

Unter dem Thema "Globaler Kurswechsel: Sei du selbst die Veränderung!" werden Schüler:innen dazu aufgerufen mutig zu sein und das Schicksal unseres Planeten selbst in die Hand zu nehmen. Gesucht werden kreative Lösungsansätze und innovative Zukunftsvisionen, die die Welt von morgen gerechter und lebenswerter machen - und zwar für alle gleichermaßen. Bis zum 6. März 2024 können Beiträge eingereicht werden. Hier findet ihr mehr Informationen und die Bewerbungsunterlagen. 

Das Menü von morgen: was essen wir in der Zukunft, wie bestimmen wir mit, was auf den Teller kommt? Dazu hat RENN-West eine Publikation veröffentlich, die Zusammenhänge behandelt und gute Bespiele aufzeigt. Diese kann per Mail bestellt oder heruntergeladen werden. 

Die Schrecken der letzten Silvesternacht sind noch frisch in unserer Erinnerung: Feuerwehreinsätze, Verletzungen und Panik. Trotz der klaren Mehrheit, die sich für ein Böllerverbot ausspricht, bleibt Innenministerin Faeser untätig. Der offene Brief der DUH ruft dazu auf, ein Ende der gefährlichen Tradition einzuleiten – für die Sicherheit der Bürger, den Schutz von Tieren und eine saubere Luft. Hier kann der Brief unterschrieben werden.

Ein grüneres Stadtbild ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ökonomisch wertvoll – das beweist das innovative Stadtgrün-Bewertungstool. Entwickelt im Rahmen des Projekts "Stadtgrün wertschätzen II" und gefördert vom Bundesforschungsministerium, ermöglicht dieses Tool Städten, Politikern und Bürger:innen, die konkreten Vorteile von mehr Stadtgrün zu berechnen.

Von Wasserrückhalt über Luftreinhaltung bis hin zur Aufenthaltsqualität und dem gesellschaftlichen Wohlbefinden: Das Tool zeigt, dass jedes zusätzliche Grün Millionen Euro jährlich für eine Stadt bedeuten kann. Eine nachhaltige Investition in lebenswerte Städte und eine grünere Zukunft!

Hier könnt ihr das Tool testen und den ökonomischen Mehrwert von mehr Stadtgrün berechnen.

Der Waldzustandsbericht 2023 ist veröffentlicht und offenbart den desolaten Zustand der Wälder in NRW. Nur noch jeder vierte Baum hat eine dichte und gesunde Baumkrone. Das ist besorgniserregend. Unsere grüne Lunge leidet nicht nur am Amazonas...

In der Weihnachtszeit zählt jede Geste der Gemeinschaft. Deshalb startet das Netzwerk nebenan.de "Wir Weihnachten - Gemeinsam gegen Einsamkeit". Mit insgesamt 250.000 Euro fördert das Netzwerk deutschlandweit Weihnachtsaktionen. Einsamkeit ist in dieser Zeit besonders spürbar, und eine eng verbundene Nachbarschaft kann viel bewirken.

In der Weihnachtszeit gibt es viele Möglichkeiten über das Klima zu sprechen - oder lieber doch nicht, weil es schlechte Stimmung verbreitet? Wer sich unsicher ist, wie man oder ob man auch mit Menschen übers Klima sprechen sollte, die dieses "Thema" eigentlich nicht so interessiert, kann über den Podcast "Über Klima Sprechen" seine persönliche Fortbildung in Sachen Klimakommunikation und Verstehen machen. Der Podcast wurde zum Handbuch erstellt und fasst die Ergebnisse in 23 Podcast-Folgen zusammen.

Gemeinsam für Stadtwandel ist ein Netzwerk, in dem sich Essener Bürger:innen aus über 40 Initiativen und Unternehmen zusammengeschlossen haben. Uns eint unser Engagement für Klima-, Umwelt- und Naturschutz sowie nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam wollen wir die Entwicklung Essens hin zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt vorantreiben und mitgestalten.

Über unsere Ziele und Aktivitäten informiert unsere Webseite.